Cloud 16. Januar 2025 9–11 Min. Lesezeit

Docker vs. Traditional Hosting: Wann lohnt sich der Umstieg?

Container bringen Konsistenz und Skalierbarkeit. Aber nicht jede App braucht Kubernetes. Hier ist die praxisnahe Entscheidungshilfe mit Checkliste.

Kurzüberblick

Traditional Hosting

  • Einfaches Setup auf VPS/Managed-Server
  • Geringe Komplexität, weniger Moving Parts
  • Ideal für Monolithen & kleinere Projekte
  • Weniger DevOps-Aufwand, Updates manuell/geplant

Docker/Container

  • Reproduzierbare Builds & Deployments
  • Isolation, horizontale Skalierung, Zero-Downtime-Releases
  • Optimiert für Microservices & CI/CD
  • Automatisierbar (Health Checks, Rollbacks, Blue/Green)

Kosten & Komplexität

Container zahlen sich aus, wenn Release-Frequenz und Service-Zahl steigen. Für kleine Projekte bleibt Managed-Hosting meist günstiger und schneller startklar. Ab 3+ Services, CI/CD und Bedarf an skalierbaren Deployments lohnt sich Containerisierung oft.

Security & Compliance

  • Images regelmäßig scannen (z. B. Trivy, Grype)
  • Least Privilege, rootless Container, read-only FS
  • Secrets sicher verwalten (z. B. Vault, SSM, Kubernetes Secrets)
  • Network Policies, minimaler Angriffsfläche (slim Base Images)
  • Patch-Management & automatisierte Rebuilds

Entscheidungshilfe: Was passt zu Ihrem Projekt?

Szenario Empfehlung
Kleiner Shop/Website Managed Hosting/VPS, später Container
Mehrere Services/Worker Docker Compose, mittelfristig Kubernetes
Hohe Last/Traffic-Spitzen Container + Autoscaling (HPA, Cluster Autoscaler)
Strenge Compliance Container mit signierten Images, SBOM, Policies

Praxis: Von Docker Compose zu Kubernetes

# docker-compose.yml (Beispiel)
                            services:
                            web:
                                image: ghcr.io/org/app:1.2.3
                                ports: ["8080:8080"]
                                env_file: .env
                                deploy:
                                resources:
                                    limits: { cpus: "0.5", memory: "512M" }
                            worker:
                                image: ghcr.io/org/worker:1.2.3
                                depends_on: [web]
# k8s-deployment.yaml (Ausschnitt)
                            apiVersion: apps/v1
                            kind: Deployment
                            metadata: { name: app-web }
                            spec:
                            replicas: 3
                            selector: { matchLabels: { app: app-web } }
                            template:
                                metadata: { labels: { app: app-web } }
                                spec:
                                containers:
                                    - name: web
                                    image: ghcr.io/org/app:1.2.3
                                    ports: [{containerPort: 8080}]
                                    readinessProbe: { httpGet: { path: /healthz, port: 8080 }, initialDelaySeconds: 10 }
                                    resources:
                                        limits: { cpu: "500m", memory: "512Mi" }

Häufige Fehler vermeiden

  • Zu früher k8s-Einsatz: Overhead ohne Nutzen – erst mit Compose standardisieren.
  • Ungesicherte Registries/Secrets: Zugangsdaten nie im Image oder Git ablegen.
  • Kein Observability-Setup: Logs/Metriken/Traces fehlen → Probleme bleiben unsichtbar.

Schnellstart-Checkliste

  • Base-Images harten & regelmäßig patchen
  • Compose-Setup für Dev/Prod vereinheitlichen
  • Automatisches Build/Push (CI) + Image-Scanning
  • Secrets via Vault/SSM/K8s Secrets
  • Monitoring (Prometheus/Grafana) & Log-Aggregation
  • Roadmap: Compose → Managed k8s (EKS/AKS/GKE)

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Häufige Fragen (FAQ)

Ab welcher Größe lohnt sich Docker bzw. Kubernetes?
Ab ca. 3–5 Services, klaren Deploy-Prozessen und Bedarf an Skalierung/Verfügbarkeit. Kubernetes, wenn Automatisierung (HPA, Rolling Updates) & Teamgröße wachsen.
Ist Docker sicherer als klassisches Hosting?
Es hängt von Ihrer Umsetzung ab: gehärtete Images, Patches, Least-Privilege, Netzwerk-Policies & Secret-Management sind entscheidend.
Wie steige ich pragmatisch ein?
Standardisieren Sie Images und Deployments mit Compose. Danach Schritt für Schritt zu Managed Kubernetes (EKS/AKS/GKE).
Ersetzt Containerisierung immer Managed-Hosting?
Nein. Für kleine, selten veränderte Projekte bleibt Managed-Hosting oft die wirtschaftlichste Lösung.